Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das Kirchenjahr. Nicht nur der grosse Adventskranz der Pfarrkirche wird vor dem Entzünden der ersten Kerze gesegnet, sondern auch die Gläubigen dürfen ihren Adventskranz zum Segnen in die Kirche bringen.
Am ersten Samstag im Dezember feiern wir mit einem Familiengottesdienst den heiligen Nikolaus, den Patron der Kapelle Büttikon. Zum Schluss besucht uns jeweils der Samichlaus.
Am Sonntag, der dem Fest des Hl. Nikolaus am nächsten liegt, weckt die Aussendung der Samichläuse und der Auszug aus der Pfarrkirche jedes Mal grosse Begeisterung bei Gross und Klein. Zwölf Samichläuse, den zwölf Aposteln entsprechend, ziehen in die Kirche ein, stehen dann vorne im Altarraum und werden mit dem Segen Gottes zu den Kindern und Familien gesendet.
Zwar ist der 8. Dezember, das Hochfest der ohne Ersünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria in unserer Region kein gebotener Feiertag. Trotzdem halten wir dieses Fest in unserer Pfarrei hoch. So begehen wir jeweils von 12 Uhr bis 13 Uhr die Gnadenstunde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und am Abend um 19 Uhr wird eine festliche heilige Messe gefeiert.
Frühmorgens um 7 Uhr feiern wir je eine ökumenische Roratefeier bei Kerzenlicht in der Kapelle Büttikon und in der Pfarrkirche Villmergen. Die Feiern sind speziell für die Schulkinder gemacht, natürlich sind sie aber für alle Gläubigen offen. Im Anschluss gibt es im Schulhaus Büttikon bzw. im Kirchgemeindehaus ein Frühstück.
Weihnachten als eines der ganz grossen und wichtigen Feste wird in unserer Pfarrei mit besonderen und feierlichen Gottesdiensten gefeiert. Um 17 Uhr an Heiligabend ist die Familienmesse mit dem Immanuel-Kinderchor und um 22.30 Uhr die Mitternachtsmesse mit festlicher Orgel und Trompete. Im Anschluss erfreuen jeweils die Turmbläser mit ihren Klängen nicht nur die Kirchenbesucher sondern das ganze Dorf. Am Weihnachtstag selber ist um 7.30 Uhr das Hirtenamt und um 10 Uhr das feierliche Hochamt mit dem Cäcilienchor, Solisten und einem Festtagsorchester.
Am 27. Dezember, dem Fest des Apostels und Evangelisten Johannes, wird am Schluss der Eucharistiefeier Wein gesegnet.
An Silvester wird um 17.30 Uhr eine feierliche Dankmesse zum Jahresende gefeiert. Dazu wird am Schluss das "Te Deum" gesungen. Im Anschluss wird das Allerheiligste ausgesetzt und es besteht die Möglichkeit zur Anbetung bis 0.15 Uhr. Um Mitternacht wird feierlich der eucharistische Segen zum Jahreswechsel erteilt.
Jeweils in der Zeit um Dreikönig wird eine Krippenfeier für Kinder gefeiert, bei der die Kinder zum Schluss mit Weihwasser gesegnet werden. Insgesamt gibt es übers Schuljahr verteilt vier Feiern für Kinder.
Der 6. Januar ist bei uns kein gebotener Feiertag. Darum feiern wir Erscheinung des Herrn jeweils am Sonntag nach Neujahr mit einem Hochamt. Am Vorabend wird das Dreikönigswasser und das Dreikönigssalz gesegnet. Ebenso gibt es die beliebten Dreikönigskleber mit dem Haussegen darauf.
Am Fest Taufe des Herrn oder am Sonntag danach erneuern unsere Erstkommunikanten ihr Taufversprechen. Dazu kommen sie mit ihrer Taufkerze in die Kirche, die dann von den Ministranten entzündet wird.
Am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, feiert die Kirche das Fest Darstellung des Herrn auch bekannt als Maria Lichtmess. Das Fest erinnert daran, dass Jesus Christus, das wahre Licht der Welt, das erste Mal dem Volk Gottes im Tempel präsentiert wurde. Im festlichen Gottesdienst werden die Kerzen gesegnet, welche übers Jahr hindurch in der Pfarrkirche für die Liturgie gebraucht werden. Auch viele Gläubige bringen dann selber Kerzen mit, die sie segnen lassen.
Am 3. Februar, dem Gedenktag des heiligen Blasius, wird den Gläubigen innerhalb der heiligen Messe mit zwei brennenden Kerzen ein spezieller Halssegen erteilt. Dies erinnert an die Legende, wonach der heilige Blasius einen kleinen Jungen vor dem Erstickungstod gerettet hat. Für die Kinder gibt es an diesem Tag eine eigene kurze Feier, in der sie den heiligen Blasius etwas besser kennenlernen und ebenfalls auch den Blasiussegen gespendet erhalten.
Am 5. Februar gedenkt die Kirche der heiligen Agatha. An diesem Tag besteht die Möglichkeit, innerhalb der heiligen Messe das Agathabrot segnen zu lassen.
Zu Beginn der vierzigtägigen österlichen Buss- und Fastenzeit wird in der heiligen Messe den Gläubigen die gesegnete Asche vom Osterfeuer des vergangenen Jahres in Kreuzform auf den Kopf gestreut. Dabei werden die Worte "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst" gesagt. Das Ritual erinnert uns an unsere eigene Vergänglichkeit im irdischen Leben und auch an den Neuanfang, zu dem wir in der Fastenzeit besonders eingeladen sind.
An den drei letzten Freitagen vor dem Karfreitag beten wir in unserer Pfarrkirche jeweils den Kreuzweg und gehen dazu die vierzehn Stationen unseres schönen Kreuzwegs in der Pfarrkirche durch.
Die Kinder der Gemeinde sowie die Erwachsenen binden mit Disteln, Buchs und Palmen die schönsten Palmen und Körbchen, die in einer feierlichen Zeremonie auf dem Schulhausplatz gesegnet werden. Nach der Segnung begeben sich die Gläubigen mit ihren prachtvollen Palmen zur Kirche zum Gottesdienst.
Der Höhepunkt im Kirchenjahr ist die Feier der der österlichen Tage (Triduum sacrum) vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus mit den feierlichen und eindrücklichen Liturgien.
Dazu gehört die Abendmahlsliturgie am Hohen Donnerstag um 19.30 Uhr. Dabei gedenken wir der Einsetzung der heiligen Eucharistie durch Jesus Christus beim Letzten Abendmahl am Abend vor seinem Leiden und Sterben. An dieser Feier nehmen jeweils unsere Erstkommunikanten teil. Im Anschluss wird das Allerheiligste übertragen und zur nächtlichen Anbetung ausgesetzt.
Am Karfreitag um 15 Uhr, der Todesstunde Jesu Christi, beginnt die Karfreitagsliturgie. In dieser speziellen Feier gedenken wir dem Tode unseres Herrn Jesus Christus. Der Gottesdienst besteht aus drei Teilen; dem Wortgottesdienst, der Kreuzverehrung und der Austeilung der heiligen Kommunion. Eucharistie feiert die Kirche an diesem Tag nicht.
Der wichtigste Gottesdienst im Kirchenjahr ist die Osternachtsliturgie. Sie beginnt bei uns am Karsamstag um 21 Uhr vor der Kirche beim brennenden Osterfeuer. An diesem wird dann die Osterkerze entzündet. Diese etwa zweistündige Feier besteht aus vier Teilen; der Lichtfeier, der Wortfeier, der Tauffeier und der Eucharistiefeier.
Die ganze Festlichkeit von Ostern kommt dann im feierlichen Hochamt am Ostersonntag um 10 Uhr mit dem Cäcilienchor, Solisten und dem Festtagsorchester zur Geltung.
Im Anschluss an die Abendmahlsliturgie am Hohen Donnerstag, wird das Allerheiligste auf den Seitenaltar übertragen und dort zur Anbetung ausgesetzt. Die Anbetungsstunden gehen bis Karfreitag um 7 Uhr. Die Stunde von 21 bis 22 Uhr ist eine gestaltete Ölbergstunde.
Vom Hohen Donnerstag bis zum Gloria des Karsamstags wird das Glockengeläute durch das so genannte Raffeln ersetzt. Die Läute-Ordnung der Pfarrkirche hat zum Teil noch einen Bezug zum klösterlichen Stundengebet; eine Erinnerung daran, dass die Pfarrei bis zu dessen Aufhebung im Jahre 1841 zum Kloster Muri gehörte.
Am Ostersonntag um 16 Uhr findet ein feierliches Vesperläuten statt, welches annähernd 30 Minuten dauert. Dabei erklingt zuerst das Gesamtgeläute, dann immer zwei verschiedene Glocken paarweise zusammen und dann wiederum alle Glocken gemeinsam. Diese spezielle Art des Läutens geht zurück auf das Kloster Muri, zu diesem die Pfarrei Villmergen jahrhundert lang gehörte. Es ist eine benediktinische Läuttradition (Cluneyanisches Läuten. Das Kloster Einsiedeln praktiziert das bis heute noch. Auch an den anderen hohen Feiertagen wie Weihnachten, Pfingsten, Fronleichnam und dem Patrozinium wird in Villmergen das Vesperläuten praktiziert, allerdings in einer einfacheren und kürzeren Form als an Ostern.
Jeweils am Sonntag nach Ostern, dem Weissen Sonntag, dürfen die Kinder unserer Pfarrei innerhalb eines feierlichen Gottesdienstes das erste Mal die heilige Kommunion empfangen. Dazu erhalten die Kinder weisse Einheitskleider. Die Erstkommunikanten stehen in der Kirchgasse ein und ziehen in einem feierlichen Einzug, begleitet von der Musikgesellschaft Villmergen in die Kirche ein.
Auch in unserer Pfarrei kennen wir die Tradition der Bittgänge, sog. Flurprozessionen. Am Dienstag vor Christi Himmelfahrt führt uns der Bittgang zur Kapelle Hilfikon und am Vorabend von Christi Himmelfahrt nach Büttikon. Die Bittgänge werden jeweils mit einer heiligen Messe in der entsprechenden Kapelle abgeschlossen. Am Auffahrtstag selber wird im Anschluss an das Hochamt ein kurzer Bittgang über den Friedhof gehalten mit einer Statio beim grossen Kreuz.
Im Monat Mai ehren wir besonders die Gottesmutter Maria mit speziellen Andachten. Die Feiern werden in den verschiedenen Gotteshäuser unserer Pfarrei abgehalten. Es gehört jeweils auch eine kurze Anbetung und der sakramentale Segen dazu.
Zwischen Ende Mai und Mitte Juni, also rund um das Pfingstfest herum, wird in unserer Pfarrei das Sakrament der Firmung gespendet. Die Feier, oder bei grossen Jahrgängen sind es zwei Gottesdienste, finden jeweils am Samstagnachmittag statt. Begleitet werden die Firmfeiern jeweils von unserer verstärkten Lobpreisband.
Besonders feierlich wird in der Pfarrei Villmergen der Herrgottstag, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi - Fronleichnam begangen. Dieser wichtige Feiertag wird jeweils am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, das sind 60 Tage nach Ostern, gefeiert. Es geht hierbei um Jesus Christus, der wahrhaftig in der heiligen Hostie gegenwärtig ist. Nachdem die Feierlichkeiten am Hohen Donnerstag wegen dem unmittelbar folgenden Karfreitag nicht den gebührenden Platz finden, wird das an diesem österlichen Fest nachgeholt. Im Anschluss an das feierliche Hochamt, welches vom Cäcilienchor und den Erstkommunikanten mitgestaltet wird, eine feierliche und farbenprächtige Prozession mit dem Allerheiligsten durch die Strassen des Dorfes statt. Somit versinnbildlicht die Fronleichnamsprozession gelebtes Christentum. Jesus Christus, ist wirklich mit und unter uns gegenwärtig im allerheiligsten Altarsakrament. An zwei Altären wird Halt gemacht und der eucharistische Segen gespendet, ehe die ganzen Feierlichkeiten in der Kirche mit dem Schlusssegen und dem Feierlichen "Te Deum" ("Grosser Gott wir loben dich") ihren Abschluss findet. Die Prozession wird von der Musikgesellschaft Villmergen begleitet. Die Erstkommunikanten dürfen nochmals im weissen Gewand teilnehmen und für sie ist es gleichzeitig der feierliche Abschluss der ganzen Erstkommunion. Vor der Kirche findet dann der traditionelle Apéro statt.
Am dritten Freitag nach Pfingsten feiern wir das Herz-Jesu-Fest mit einer speziellen Andacht abends um 18 Uhr vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, ehe dann um 19 Uhr die feierliche heilige Messe gefeiert wird.
Jeweils am Sonntag der dem Hochfest unserer Kirchenpatrone Petrus und Paulus am nächsten liegt, findet das feierliche Patronatsamt statt. Der feierliche Gottesdienst wird vom Cäcilienchor und einem Festtagsorchester gestaltet. Nachher sind alle zu einem reichhaltigen Apéro geladen. Die Kirchenpatrone Peter und Paul deuten darauf hin, dass Villmergen eine sehr alte Pfarrei ist. Zudem ein Grund, dass sie im Besitze eines respektablen Kirchenschatzes an liturgischen Geräten und Gewändern ist.
Im Hochamt zu Maria Himmelfahrt am 15. August, dem wichtigsten Marienfest im Kirchenjahr, werden Blumen und Kräuter gesegnet als Sinnblild neuen Lebens.
Am ersten Sonntag im September feiern in einem festlichen Gottesdienst begleitet von der Schola Gregoriana den Weihetag unserer Pfarrkirche St. Peter und Paul im Jahre 1866.
Am zweiten Sonntag im September feiern wir in unserer Pfarrei das Erntedankfest, zu dem jeweils speziell die neuen Erstkommunikanten eingeladen werden. So beginnen sie ihren Weg der Vorbereitung auf die heilige Erstkommunion. Alle Kinder dürfen ein Körbchen mit Früchten und Gemüsen mitbringen und so feierlich in die Kirche einziehen. Die Kirche ist jeweils festlich dekoriert.
Am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag findet in der Kapelle Hilfikon eine Eucharistiefeier mit der Guttodbruderschaft mit anschliessender kurzer Sakramentsprozession statt.
Am Nachmittag von Allerheiligen am 1. November findet um 14 Uhr die Totengedenkfeier für die Verstorbenen des vergangenen Jahres statt. Nach der Feier in der Kirche folgt die Segnung der Gräber die von Bläsern der Musikgesellschaft begleitet wird.
Jeweils am Christkönigssonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, haben die Ministranten ihren grossen Gottesdienst. Traditionellerweise werden im Hochamt jeweils die neuen Ministranten in die Schar aufgenommen, aber auch die austretenden Minis verabschiedet und die neuen Oberminis in ihr Amt eingesetzt. Praktisch die ganze fast hundertköpfige Minischar ist dann anwesend und zieht mit dem grössten Einzug im Kirchenjahr in die Kirche ein und am Schluss auch wieder aus.